Erkrankungen der Zähne bzw. des Kiefers sind beim Kaninchen von größter Bedeutung. Sobald Appetitlosigkeit auftritt ist höchste Vorsicht geboten und ein Tierarztbesuch von lebenswichtiger Notwendigkeit, denn Kaninchen gehören zu den Dauerfressern und eine längere Nahrungsverweigerung kann für sie lebensbedrohlich werden.

Die Abnutzung der Zähne erfolgt weitgehend an den gegenüberliegenden Zähnen. Die Stellung der Schneidezähne entspricht einem Scherengebiss. Die Schneidezähne von Ober- und Unterkiefer sind annähernd gleich lang. Die Backenzähne stehen gerade aufeinander und weisen keine Krümmung auf. Schneide- und Backenzähne wachsen lebenslang und nur durch gegenseitiges Abschleifen behalten sie ihre physiologische Länge. Problematisch wird es, wenn eine Fehlstellung der Zähne, oft auf genetischen Ursachen zurückzuführen, gegeben ist. Dadurch kommt es zu keiner vollständigen Abreibung der Backenzähne mehr und somit kann ein kleinerer oder größerer Teil weiter wachsen und Spitzen hervorrufen. Für einen Fehlabrieb sind Fehlstellungen, Fütterungsfehler und alters- bzw. krankheitsbedingte Knochenveränderungen die Ursache. Aber auch andere Erkrankungen, die mit mangelndem Appetit einhergehen, können zu diesen Abriebproblemen führen.

Beim Tierarzt werden die Spitzen der Backenzähne mit einer Schleifeinheit abgetragen. Die Wiederholungsbehandlung ist nach etwa 4 bis 5 Monaten erforderlich. Eine gesunde Ernährung kann solche Behandlungsabstände erheblich verlängern. Wichtig für Kaninchen sind gutes, artenreiches Heu, Grünfutter und Wasser. Getreide, Allein- bzw. Fertigfutter sind hingegen zu vermeiden.

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Kaninchen einen wunderschönen Frühlingsstart.