Erkrankungen des Harntraktes gehören zu den wichtigsten Gründen, dass Haustiere tierärztlich behandelt werden müssen. Zum Harntrakt gehören die Nieren, in denen die Harnbildung aus dem Blut von statten geht. Der produzierte Harn wird dann über die Harnleiter in die Blase verfrachtet, wo es solange zur Sammlung kommt, bis die Rezeptoren der Blase über das Nervensystem melden, dass sie voll ist. Dann kommt es zur Entleerung über die s.g. Harnröhre nach draußen.  Während bei jüngeren Tieren vor allem Entzündungen des unteren Harntraktes (Harnblase und Harnleiter, dort vor allem Harnsteine vorkommen), ist bei älteren Tieren ein kontinuierlicher Verlust der Nierenfunktion mit chron. Niereninsuffizienz am Häufigsten.

Katzen sind etwas häufiger betroffen als Hunde, aber auch Pflanzenfresser wie Meerschweinchen, Kaninchen oder Chinchillas können an Harnwegerkrankungen leiden.

 Auffallen tun Erkrankungen der unteren Harnwege vor allem durch häufiges Urinieren mit eher kleinen Mengen Harn, Schmerzäußerungen beim Harnabsatz, deutliche Harnveränderungen, wie Blutbeimengungen, Farbänderungen, stechender Geruch, oder plötzliche Unsauberkeit oder Inkontinenz.

Bei den Erkrankungen der s.g. oberen Harnwegen, dazu zählen die Nieren und die Harnleiter, bemerkt man vermehrtes  Trinken, gekrümmte Körperhaltung, Schmerzen bei Sprüngen oder Streckbewegungen oder häufiges Erbrechen.

Prinzipiell sollte jede dieser Veränderungen bei unseren Haustieren zu einem Tierarztbesuch führen. Bei Verdacht auf eine Harnwegerkrankung sollte man immer möglichst frischen Harn zur Untersuchung mitbringen. Die Menge kann ruhig gering sein, da man aus wenig Harn  sehr viel herauslesen kann. Ideal ist der mitgebrachte Harn max. 2 Stunden alt. Bei Hunden gewinnt man ihn dadurch, dass man an der kurzen Leine Gassi geht und rasch ein sauberes Gefäß unterhält, wenn der Rüde das Bein hebt, oder die Hündin sich niederhockt.

Bei Katzen ist es schon schwieriger. Entweder lauert man mit einer flachen Schaufel beim Kistchen, was sich bei Menschen mit wenig Zeit als eher undurchführbar gezeigt hat. Bei Unsauberkeit kann man etwas Harn von glatten Flächen in einen Becher löffeln. Ansonsten kann man eine dünne Klarsichtfolie auf das gefüllter Kisterl legen und hoffen, dass zumindest ein paar Tropfen auf die Folie uriniert werden. Seit neuerstem gibt es eine spezielle Streu, bei der der Harn durchfließt und aus dem Kistchen dann entnommen werden kann.

Bei Kaninchen, Meerschweinchen und Chinchillas lässt man einfach die Einstreu weg.

Einen entzündungsfreien schönen Sommer für Sie und Ihre 4beininge Lieblinge wünscht

Dr. Eva Janezic